Iqueque ist eine kleine Hafenstadt im Norden Chiles und wurde im 16. Jahrhundert gegründet. Die Stadt hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Ab 1556 wurden hier große Silbervorkommen erschlossen. Nach Ende der Kolonialisierung gehörte Iqueque für eine Weile zu Peru. Durch seine besondere Lage gab es in Iqueque kein Trinkwasser. Erst 1845 wurde die erste Meerwasserentsalzungsanlage in Betrieb genommen. Bis dahin musste das Trinkwasser nach Iqueque transportiert werden.
Aufgrund des Salpetervorkommens und des Guano-Handels entwickelte sich das ehemalige Dorf zu einer schmucken Stadt. Der Tourismus spielt zudem eine immer größere Rolle.
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Nach der Wüste dieser Anblick
Wir kommen von Humberstone und fahren mit dem Auto durch braune Ödnis. Neben der Straße heben riesige Bagger Gruben aus. Eine dicke Staubfahne weht über die Fahrbahn und nimmt uns die Sicht. Auf der anderen Seite entsteht ein neues Wohngebiet. Einige Rohbauten stehen schon. Auf dem Felsen oberhalb drücken sich windschiefe Holzhütten an die Felskante, die mit Wellblech umzäunt sind. Der Wüstensand scheint sich durch die Gebäude zu fressen.
Plötzlich taucht am Horizont die Stadt Iqueque auf, die direkt am Ozean liegt. Welch ein Anblick! Iqueque. Die Sonne steht schon tief am Himmel und lässt alles gold-orange erstrahlen. Die Playa Cavancha gilt als eine der schönsten Badebucht von Iqueque. Der weiße Strand mit seinen Palmen und gepflegten Grünflächen wirkt wie eine Fata Morgana nach der braunen Eintönigkeit der Wüste.

Es ist unvorstellbar, dass nur wenige Kilometer weiter sich die unendliche Atacamawüste ausdehnt. El Norte Grande, der große Norden, zählt zu den lebensfeindlichsten Gegenden der Welt, doch davon ist in Iqueque nichts zu spüren. Diese wunderschöne Stadt ist einer der beliebtesten Badeorte der Chilenen und lädt zum Verweilen ein.
Der Strand von Iqueque
Der Strand ist über eine breite Grünanlage zu erreichen. Das satte Grün der Anlage ist nach der langen Zeit in der Wüste eine Wohltat für unsere Augen Verschiedene Palmenarten und blühende Büsche säumen die gepflasterten Wege. Die lachsfarbenen Blüten des Hibiskus sind fast tellergroß. Daneben steht ein weißer Oleander in voller Blüte. Über die Sträucher hinweg taucht am Ende der Bucht die Skyline von Iqueque auf. Die Hochhäuser, die erst in den letzten Jahren errichtet wurden, beherbergen mehrere noble Hotels.
Casino Espanol
An der Strandpromenade liegt das Casino Espanol, ein edles Gebäude, mit riesigen weißen Säulen am Eingang. Auf den Palmen ringsherum sitzen unzählig viele Olivenscharben, eine Vogelart aus der Familie der Kormorane. Die schönen alten Häuser in den angrenzenden Straße zeugen von dem einstigen Reichtum der alten Handelsstadt.
Altstadt von Iqueque
Unweit des Strandes befindet sich die Altstadt und zugleich das Zentrum Iquiques. Zahlreiche gut erhaltene Kolonialhäuser, in denen sich kleine Cafés und Bars befinden, schaffen eine wunderbare entspannte Atmosphäre. Das oberste Dachgeschoss der kleinen Kolonialhäuser hat oft keine Wände, sodass der Wind für Kühlung sorgt. Die Häuser stammen alle noch aus den Zeiten des Salpeterbooms. Die blauen, giftgrünen, orangefarbenen und knallbunten Häuser sind in einem ähnlichen Stil errichtet. Der Bürgersteig ist mit Holzdielen gepflastert.

Dem Charme dieses Fleckchens kann man sich nicht entziehen. In einem kleinen Café mit Blick auf den Plaza Prat, einen wunderschönen Platz, vergisst man, dass der Ort von der Wüste eingeschlossen ist. Die überdachte Veranda des Cafés spendet genügend Schatten.

Mitten auf dem Platz erhebt sich eine weiße Turmuhr mit einem Glockenspiel, die wie mit Zuckerguss überzogen wirkt. Die Becken des Springbrunnens vor der Uhr sind leer. Gegenüber liegt das Teatro Municipal, dessen grellweiße Fassade in der Sonne blendet. Neben dem Theater, das ebenfalls aus der Zeit des Salpeterbooms stammt, steht ein Haus mit einer cremefarbenen neoklassizistischen Fassade. Dies ist das Gebäude einer der ersten Gewerkschaften Chiles, dessen farbenprächtiges Inneres im maurischen Stil errichtet wurde.
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