Ankunft in Santiago

Pablo Neruda beschrieb Chile einmal als das dünne Land. Doch Chile ist nicht nur ein dünnes, sondern auch ein langes Land. Es erstreckt sich von der Atacama Wüste, über das Seengebiet bis zum sturmumtosten Kap Horn. Neununddreißig Breitengrade und 4.300 Kilometer liegen zwischen dem nördlichsten Teil Chiles und der Südspitze. Viel Abwechslung ist also auf einer Reise durch dieses Land vorprogrammiert.

Anflug über die Anden

Wir fliegen über die Anden und sind auf dem Weg nach Santiago, der Hauptstadt Chiles. Ein Gipfel reiht sich an den anderen. Spitze und flache Kuppen wechseln sich mit grünen Tälern ab. Die Landschaft unter uns scheint nur aus Zacken und Spitzen zu bestehen. Es scheint, als hätte bisher noch kein Mensch diese einsame Gegend betreten. Wir erblicken weder ein Haus noch einen Weg. Ich presse meine Nase ans Fenster und kann von dem Anblick nicht genug bekommen.

Das schmale Band des Landes Chile scheint wie eingefasst durch die Anden im Osten und den Pazifik im Westen. Manche Geografen bezeichnen Chile deshalb auch als eine Insel, denn trotz der Länge wirkt das Land wie abgeschnitten vom restlichen südamerikanischen Kontinent. Wir wollen in den nächsten Wochen durch dieses Land fahren – vom großen Norden bis in den tiefen Süden.

Chiles Hauptstadt von oben

In wenigen Minuten landet unsere Maschine in Santiago. Das Häusermeer der riesigen Stadt unterscheidet sich kaum von dem anderer großer Städte. Santiago liegt geografisch im Zentrum Chiles, direkt an den Ausläufern der Anden.

Das Flugzeug zieht eine große Schneise, und wir können Santiago aus der Vogelperspektive betrachten. Schachbrettartig liegen Straßen und Häuser unter uns. Während unserer Reise werden wir noch oft feststellen, dass in Chiles Städten die meisten Straßen schnurgerade angelegt sind. Es gibt keine wunderschön verwinkelten Gassen und keine kurvenreichen Straßen innerhalb der Orte. Alles ist quadratisch ausgerichtet.

Sie wollen mehr über Chiles Quadratstädte erfahren, dann lesen Sie hier weiter

Santiago, die Hauptstadt von Chile

Santiago und der Smog

Bei unserer Ankunft lag über Santiago eine Dunstglocke und alles wirkte farblos. Erst später erfuhren wir, dass Santiago ein riesiges Smogproblem hat. Die Luftqualität in Santiago gilt nach Angaben der WHO als eine der schlechtesten der Welt. Durch die in der Stadt herrschende hohe Schadstoffkonzentration werden oft Fahrverbote ausgesprochen.

Durch die Anden, die eine prächtige Kulisse der Stadt bilden, wird jedoch die Windzirkulation behindert. Die Stadt wird durch verschiedene Gebirge und Hügel begrenzt, sodass sich die Stadt in einem Talkessel befindet. Bei Inversionswetterlagen bleibt die Luft im Talkessel gefangen und ein Luftaustausch ist oft über mehrere Tage nicht möglich.

Die chilenische Regierung erließ verschiedene Umweltschutzgesetze und kontrolliert verstärkt die Einhaltung der Emissionswerte. Selbst vor Sport im Freien wird gewarnt. Wie uns die Einheimischen erklärten, dürfen an den Tagen mit Smogwarnung entweder nur Fahrzeuge mit geraden bzw. ungeraden Nummernschildern das Auto benutzen.

Anreise

Wir haben bei unserer Reise Flüge von LATAM  gebucht und würden es immer wieder empfehlen. Der Flug ging von Frankfurt nach Santiago. In Madrid wurde ein Zwischenstopp von 4 Stunden eingelegt, optimal, um noch einmal die Beine zu vertreten, bevor die lange Flugstrecke startet.

Die Economy-Class von LATAM-Airlines war überraschend geräumig. Es gab genügend Platz zwischen den Sitzreihen. In Puncto Sauberkeit und Kundenservice an Bord war es eine der besten Arlines, mit der wir bisher geflogen sind. Das umfangreiche Entertainmentangebot ließ die Zeit wie im Flug vergehen. Neben zahlreichen Filmen standen uns auch Musikplaylists und Reisedokumentationen zur Verfügung.

Klima

In Chile ist es natürlich entscheidend, in welche Region man fliegt. Aufgrund der gewaltigen Ausdehnung des Landes gibt es Regionen in Chile, die das ganze Jahr bereits werden können. In Zentralchile ist von Oktober bis März Frühling, und es erwarten Sie angenehme Temperaturen und wenig Niederschläge. In den Monaten Mai bis September müssen Sie mit Niederschlägen und kühlem Wetter rechnen. Je südlicher Sie kommen, umso kälter wird es. Daher sollten Sie für eine Reise nach Patagonien oder Feuerland eher die Monate Dezember bis Februar eingeplant werden.

Wir sind von Februar bis April durch Chile gereist und hatten fast ausnahmslos in allen Regionen des Landes perfektes Wetter. Nur in Patagonien und Feuerland wurde es nachts manchmal bereits empfindlich kalt.

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